Grußwort anlässlich der Ausstellungseröffnung „Historische Stadtbäder in Deutschland und Frankreich“ am 10.07.2015 um 19.00 Uhr in Halle / Saale von Annette Engel-Adlung, Geschäftsführerin des Stadt-Bades in Gotha

Sehr geehrte Damen und Herren,
als Geschäftsführerin der Badbetreibung Gotha GmbH und damit als ein Mitglied der Jugendstilbad-Familie freue ich mich sehr über die Idee und das Vorhaben, eine Ausstellung zum Thema „Jugendstilbäder in Deutschland und Frankreich“ zu gestalten und auf die Reise zu schicken. Gleichzeitig überbringe ich den Initiatoren die herzlichen Grüße unseres Oberbürgermeisters Knut Kreuch verbunden mit den besten Wünschen zur Eröffnung dieser Ausstellung.
Jugendstilbäder können ein wechselhaftes Schicksal haben, eine Grobeinteilung könnte lauten: Nutzung ohne und mit Wasser.
Die Nutzung ohne Wasser reicht von saniert, andersartig als Büro-Ensemble, z.B. für eine  Werbeagentur in Neuwied am Rhein genutzt, die immerhin Bädermarketing anbietet. Oder auch als Museumsbau umgewidmet, so geschehen in Duisburg für das „Museum der Deutschen Binnenschifffahrt“.
Und nicht zuletzt Jugendstilbäder, die gar leer stehend, ungenutzt, aber nicht vergessen sind.
Innerhalb des Nutzungsbereichs mit Wasser sind die sanierten, wiedereröffneten und als öffentlich zugängliche Badeeinrichtungen erfolgreich etablierten Jugendstilbäder in Darmstadt und Nordhausen zu nennen.
Die Residenz – und Kulturstadt Gotha hielt es wie die eben genannten Städte auch, und entschloss sich 2007 zur Rettung Ihres Stadt-Bades mit einstimmigen Stadtratsbeschluss. Und darüber hinaus für den Anbau eines modernen Sport – und Familienbades sowie die Erweiterung der Sauna in Ergänzung zur historischen Bausubstanz. Vier Jahre, also bis April 2014, dauerte der schrittweise Umbau und die grundlegende Sanierung Ihres „alten neuen“ Stadt-Bades. Dabei ging es nicht nur darum, die verfallene historische Bausubstanz fachgerecht zu sanieren, sondern mit den Ergänzungsanbauten sowohl technisch, energetisch und statisch an die heutigen Standards anzupassen. Ich sage es frei heraus, das Sanierungsvorhaben dauerte nicht nur länger, es wurde auch deutlich teurer als ursprünglich geplant. Die „größte Investition Gothas“ und die „komplexeste Baumaßnahme seit der Wende“ bündelte für diese Zeit die Kräfte und Ressourcen unserer Stadt. Doch der Aufwand und die Investition haben sich gelohnt. Die Besucherzahlen unseres ersten Betriebsjahres waren so erfreulich, dass alle Erwartungen übertroffen werden konnten. Dieser Erfolg zeigt uns als Badbetreibung und Stadt Gotha, dass es die richtige Entscheidung war, Historie und Moderne zu vereinen.
Jugendstilbäder verbinden, zum einen die heutige mit der längst vergangenen Badekultur, vor allem aber auch die Menschen von einst und heute. Sie wieder zugänglich zu machen, und zu nutzen, ist von besonderem Wert.
Das, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ist die Erfahrung der Gothaer Bevölkerung nach einem Jahr Stadt-Bad und bedeutet auch besonderes Interesse, wenn diese Ausstellung im Frühjahr 2016 unsere Stadt Gotha bereichert.

Vielen Dank.

Bilderstrecke zur Eröffnung der Ausstellung