Ziel und Inhalt der Ausstellung

Historische Volks- und Stadtbäder sind nicht nur Kulturdenkmale von europäischem Wert, sondern oft auch aktive Sportstätten – häufig mit erheblichem Sanierungsstau. Nur wenige dieser Bäder sind komplett saniert und vollständig in Nutzung.

Das Ziel der Ausstellung ist es eine Auswahl dieser bedeutsamen Einrichtungen in Deutschland und Frankreich vorzustellen und damit einen ersten Schritt in Richtung ihrer europäischen Vernetzung zu gehen.

Die europaweite Errichtung von Stadt- und Volksbädern seit dem Ende des 19. Jahrhunderts knüpft an die antike Tradition öffentlicher Bäder. Aber sie sind vor allem in dieser Zeit eine sozialpolitische Reaktion gegenüber den Folgen der frühen Industrialisierung und der damit verbundenen Verschmutzung der Umwelt. Sie standen bewusst allen Bevölkerungsgruppen offen und setzten neue Standards in der Sozialpolitik, der Volkshygiene und Volksgesundheit.

Als repräsentative Stätten für eine fast kultische Verehrung von Körper, Geist, Natur und Gesundheit wurden sie in ihrer Vielfältigkeit so prägend für die europäische Kultur, dass sie noch aus heutiger Sicht als Vorboten der modernen Wellnesskultur gewürdigt werden können.

In diesem Kontext präsentiert die Ausstellung einige historische Stadt- und Volksbäder in Deutschland und Frankreich. Sie informiert über Probleme ihrer Erhaltung und Betreibung und stellt zugleich moderne Nutzungs- und Sanierungsaspekte dieser bedeutsamen Kulturdenkmale vor.

Protagonisten der Ausstellung sind die historischen Bäder in Halle (Saale) und Strasbourg. Zudem werden u.a. die Volks- und Stadtbäder in Zwickau, München, Nordhausen, Gotha, Darmstadt, Mannheim, Budapest (Gellértbad) und Mulhouse thematisiert.